Weihnachten
Weihnachten

Weihnachtswünsche 2013

Erich Kästner – Als der Nikolaus kam

In der Nacht vor dem Christfest, da regte im Haus
sich niemand und nichts, nicht mal eine Maus.
Die Strümpfe, die hingen paarweis am Kamin
und warteten drauf, daß Sankt Niklas erschien.
Die Kinder lagen gekuschelt im Bett
und träumten vom Apfel- und Nüsseballett.

Die Mutter schlief tief, und auch ich schlief brav,
wie die Murmeltiere im Winterschlaf,
als draußen vorm Hause ein Lärm losbrach,
daß ich aufsprang und dachte: Siehst rasch einmal nach!
Ich rannte zum Fenster, und fast noch im Lauf
stieß ich die knarrenden Läden auf.

Es hatte geschneit, und der Mondschein lag
so silbern auf allem, als sei’s heller Tag.
Acht winzige Rentierchen kamen gerannt,
vor einen ganz, ganz kleinen Schlitten gespannt!
Auf dem Bock saß ein Kutscher, so alt und so klein,
daß ich wußte, das kann nur der Nikolaus sein!

Die Rentiere kamen daher wie der Wind,
und der Alte, der pfiff, und er rief: “Geschwind!
Renn, Renner! Tanz, Tänzer! Flieg, fliegende Hitz’!
Hui, Sternschnupp’! Hui, Liebling! Hui, Donner und Blitz!
Die Veranda hinauf, und die Hauswand hinan!
Immer fort mit euch! Fort mit euch! Hui, mein Gespann!”

Wie das Laub, das der Herbststurm die Straßen lang fegt
und, steht was im Weg, in den Himmel hoch trägt,
so trug es den Schlitten auf unser Haus
samt dem Spielzeug und samt dem Sankt Nikolaus!
Kaum war das geschehen, vernahm ich schon schwach
das Stampfen der zierlichen Hufe vom Dach.

Dann wollt’ ich die Fensterläden zuzieh’n,
da plumpste der Nikolaus in den Kamin!
Sein Rock war aus Pelzwerk, vom Kopf bis zum Fuß.
Jetzt klebte er freilich voll Asche und Ruß.
Sein Bündel trug Nikolaus huckepack,
so wie die Hausierer bei uns ihren Sack.

Zwei Grübchen, wie lustig! Wie blitzte sein Blick!
Die Bäckchen zartrosa, die Nas’ rot und dick!
Der Bart war schneeweiß, und der drollige Mund
sah aus wie gemalt, so klein und halbrund.
Im Munde, da qualmte ein Pfeifenkopf,
und der Rauch, der umwand wie ein Kranz seinen Schopf.

Ich lachte hell, wie er so vor mir stand,
ein rundlicher Zwerg aus dem Elfenland.
Er schaute mich an und schnitt ein Gesicht,
als wollte er sagen: “Nun, fürchte dich nicht!”
Das Spielzeug stopfte er, eifrig und stumm,
in die Strümpfe, war fertig, drehte sich um,
hob den Finger zur Nase, nickte mir zu,
kroch in den Kamin und war fort im Nu!

In den Schlitten sprang er und pfiff dem Gespann,
da flogen sie schon über Tal und Tann.
Doch ich hört’ ihn noch rufen, von fern klang es sacht:
“Frohe Weihnachten allen, und allen gut’ Nacht!”

der Strumpf, -„e – pończocha

schaukeln – kołysać

brav – grzecznie

das Murmeltier, -e świstak, tu: suseł

knarren – skrzypieć/trzeszczeć

das Rentier, -e renifer

rennen – pędzić

der Kutscher, – dorożkarz

das Gespann, -e zaprzęg

die Straßen fegen – zamiatać (sprzątać) ulice

samt dem Sankt Nikolaus – razem z Świętym Mikołajem

das Stampfen – tupnięcie

zierlich – drobny

in den Kamin plumpsen – wskoczył do komina

freilich – jednak

der Ruß, -e sadza

etw huckepack tragen – nosić na barana

das Grübchen, – dołeczek (na twarzy)

schneeweiß – siwiuteńki

drollig – śmieszny

der Pfeifenkopf, -„e główka fajki

der Kranz, -e wieniec

der Schopf, -„e czupryna

ein Gesicht schneiden – stroić miny

in die Strümpfe stopfen – wepchnąć/wsadzić w świąteczne skarpety (na prezenty)

eifrig – usilnie

jemandem zunicken – skinąć w czyimś kierunku

in den Kamin kriechen – wczołgać się w komin

im Nu – w mig

das Tal, „er dolina

der Tann, -e = der Wald – las

sacht – delikatnie

Frohe Weihnachten – Wesołych Świąt